Mittwoch, 30. Juli 2014

Wellenchinesisch





Surf, surf, surf...diesmal probierten wir es ohne Guide. Die Softboards waren alle bereits ausgeliehen und so blieb uns ein Hardboard und ein kleines Softboard für Rian. Um acht waren wir beim Elephant Rock und stiegen mutig ins Wasser. Die guten Plätze waren für die Guides mit ihren Kunden reserviert. Wir warteten etwas abseits auf die perfekte Welle. Schauen, wellenlesen, paddeln. Danach kommt meistens Variante 1. Die Welle bricht zu weit weg, du paddels wieder etwas zurück und wartest auf die nächste Welle. Die etwas rarere Variante 2. Die Welle kommt direkt auf dich zu, du paddelst was das Zeugs hält und wuups, gleitest du über sie hinweg und sie wallt ohne dich weiter. Grund: Du paddelst einfach noch nicht kräftig genug. Es gibt noch eine Menge Untervarianten 2.1. Die Welle kommt direkt auf dich zu, bricht kurz vor dir und überspühlt dich gnadenlos. Variante 2.2. Du liegst perfekt, paddelst, jemand anders erwischt die Welle vor dir. Jetzt heisst es aufgepasst, irgendwie musst du dich vor dem harten Board in Sicherheit bringen. 2.3. Es sieht wirklich alles top aus, du paddels, spührst wie die Welle dich mitreisst und schwupps, wirbelt es dich durch. Du hast es nicht geschafft deine Spitze über Wasser zu halten. Variante 3. Du erwischt die Welle. Damit hast du dein erstes Ziel erreicht. Aber erst das Erste denn: Variante 3.1. Bevor du richtig stehst verlierst du die Balance und landest in der Wellenwaschmaschine, meistens Schleudergang. Variante 3.2. Immerhin hat dich die Welle gepackt, du schaffst es aber nicht aufzustehen. Wenn du Glück hast kannst du liegend mit ihr zum Ufer surfen, wenn nicht, siehe Variante 3.1. Das bringt uns nun endlich zu Variante 4. Du surfst die Welle. 4.1./4.2. Du surfst sie kurz, bis sie dich überschäumt, oder du die Balance verlierst. 4.3. Du surfst sie in die falsche Richtung und landest im Weissschaum. 4.4. Zu stark in die Entgegengesetzte Richtung von Variante 4.3. und die Welle prescht ohne dich zum Ufer. Happy me, ich durfte schon zwei mal Variante 5 erleben. Danach hast du ein HOCH, bist glücklich, Adrenalin gepumt und süchtig nach mehr: Du surfst die Welle. Und surfst, sie zieht dich mit, stosst dich an, hinter dir brichts sie, das Ufer kommt langsam näher, du surfst noch immer, geniesst es. In unmittelbarer Ufernähe entschliesst du dich abzuspringen. Yeah, du hast es geschafft. Mit dem riesigen Anfägerboard. Zurück ins in Wasser. Die nächste Welle schaffst du bestimmt wieder. 




Soviel zu meinem bisher gelernten Wellenchinesich. Jeden Tag kommen wieder neue Sachen hinzu, die vorherigen kannst du über Bord werfen, oder nochmals neu überarbeiten. 





Um zwölf Uhr besichtigten wir einen Jeep. Weiss poliert, Ledersitze hintereinander auf ansteigender Höhe. Der perfekte Wagen für die Safari in den Yala/Kumana Nationalpark. Wir würden uns in einer Stunde entscheiden. Der Preis für den Wagen war bei 10'000 Rupien festgesetzt. Wir sagten zu. Wie sich herausstellte leider nicht genügend schnell. Was uns um 14:15 abholen kam, konnte kaum noch als fahrtüchtig bezeichnet werden. Der linke Vordereifen war glattpoliert, von Rillen keine Spur. Die mittlere Sitzbank-Stütze auf der linken Seite durchgebrochen. Die Sitzreihe kippte unter Belastung nach hinten. Für uns auf der hintersten Bankreihe bedeute dies: Füsse einziehen. Zum Glück gehören wir zu der eher kleineren Sorte Mensch. 




Klappergestell hin oder her. Wir sahen hunderte von Axishirschen. Einen Halsstreifenmangust nippte vom letzten langsam versiegenden Wasser unter einer Brücke und majestätische Elefanten kreuzten unseren Weg. Es war Trockenzeit. Wo sonst ganze Seen und Wasserlachen sind, war nur noch ausgetrocknete Erde. Vom Wasser gezeichnete Steine lagen mitten in einer ockerfarbenen dornbuschsavannen ähnlichen Landschaft. Von weiten erspähten wir einen stark aufgedunsenen toten Wasserbüffel. Im Sumpfgebiet lagen ausgehungerte Büffel im kühlen Nass. Die idyllische Landschaft, die hungerden Tiere. Schön und traurig zugleich. Das Herz der Safari verkörperte die von Leben pulsierende Lagune mit ihren tausenden von Vögeln und aus dem Wasser wachsenden Bäumen. 



































Noch ein kleiner Tipp für budgetbewusste Studenten. Den Studiausweis mitnehmen lohnt sich. Anstatt pro Person 1800 Rupien, zahlte ich nach Vorweisen der Karte noch 1200 für uns alle drei zusammen. 

Punktgenau auf's Nachtessen trafen wir beim Watermusic ein. Randen-Ananas Sweet and Sour, mhmm. 


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